Zoo Zürich, 23.08.2018
Ein Wolkenbruch, zwei Stunden im Zoo und fünf Tiere aus nächster Nähe.
Heute Nachmittag hatte ich eine schwere Wahl zu treffen: Soll ich im Feierabendverkehr in die Stadt fahren oder schon zwei Stunden früher los und die Zeit im Zoo überbrücken? Nach gefühlten zwei Sekunden war mein Kamerarucksack gepackt und ich im Auto.
Mit einem kurzen Umweg durch die Australien-Anlage begann mein Besuch bei den Löwen. Endlich lag wieder einmal eine Löwin direkt vor der Scheibe. Bereits bei meiner Ankunft im Zoo waren dunkle Wolken über Zürich zu sehen und ausgerechnet jetzt begann es zu regnen. Die Zeit reichte gerade noch, um die Kamera aus dem Rucksack zu holen, das richtige Objektiv zu montieren und auf den Auslöser zu drücken, bevor die Löwin das Weite suchte.
Auch ich suchte nun Schutz vor dem ziemlich starken Regen und lief mit grossen Schritten zu den Amurtigern. Wie bestellt lag auch hier eine Raubkatze direkt vor der Scheibe. Der zweieinhalbjährige Sayan posierte einmal mehr wie ein Profi und so verging die Zeit bis der Regen nachliess wie im Flug.
Den restlichen Nachmittag wollte ich dem Schneeleoparden Villy widmen. Der Weg zu ihm führt an der Wolfsanlage vorbei. Zu meiner Freude fand ich auch hier ein aktives Tier direkt vor dem Besucherbereich. Das neugierige und verspielte Jungtier schien etwas aus der Pfütze fischen zu wollen, tollte auf der Anlage herum und störte sich nicht im Geringsten an meiner Anwesenheit.
Als ich endlich bei Villy ankam, staunte ich nicht schlecht. Auch er zeigte sich heute aus nächster Nähe. Als hätten sie meinen Text von letzter Woche gelesen, verhielten sich die meisten Besucher, die ich bei den Schneeleoparden antraf, vorbildlich. Villy konnte daher in Ruhe auf seinem Felsvorsprung schlafen und ich genoss die Zeit neben meiner Lieblingsraubkatze.
Leider geht auch der schönste Nachmittag irgendwann zu Ende. Gegen 18 Uhr packte ich meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zum Ausgang. Weiter als 15 Meter kam ich allerdings nicht. Ein Roter Panda lag gleich neben dem Besucherbereich auf einem Ast. Ich schaffte es gerade noch, die Kamera wieder hervorzukramen, das Teleobjektiv zu montieren und ein Bild zu machen, bevor der putzige kleine Kerl aufstand und sich woanders hinlegte.
Heute passte einfach alles. Der Zoo Zürich macht definitiv mehr Spass als Stau im Feierabendverkehr!