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Zoo Zürich, 06.06.2019

Zoo Zürich, 06.06.2019

Seltene Tiermomente, respektlose Besucher und nicht ganz jugendfreie Kamele.

Seit sich Schneeleopard Villy kaum mehr auf der Aussenanlage zeigt, bin ich nicht mehr ganz so oft im Zoo Zürich. Mein letzter Besuch liegt fast einen Monat zurück. Höchste Zeit also, wieder einmal durch die schöne Anlage auf dem Zürichberg zu spazieren.

Bei meiner Ankunft staunte ich über die vielen Reisecars auf dem Parkplatz. Ich hoffte auf einen Anlass im FIFA-Gebäude nebenan, diese Hoffnung verflog allerdings schnell. Der Zoo war zum Platzen voll. Kaum war ich im Exotarium, wollte ich auch schon wieder flüchten. Zum Glück schaute ich erst noch bei den Seitenwinder-Klapperschlangen vorbei. Normalerweise liegen die 70 cm langen Giftschlangen stundenlag regungslos da, heute wurde eines der drei Tiere kurz nach meiner Ankuft aktiv. Es schien etwas dicker als üblich, als hätte es kürzlich gefressen. Und siehe da, wenige Minuten später richtete die Schlange ihren Kiefer. Nicht nur das, sie schaute dabei auch direkt in meine Kamera! Das dürfte einer dieser Momente sein, den man als Tierfotograf nur einmal im Leben vor die Linse kriegt. Yes!

Glücklich ging ich weiter zur Lori-Anlage. Heute hatte ich mit den lauten Vögeln nicht ganz so viel Glück wie bei meinem letzten Besuch, dafür wurde es auf der begehbaren Australien-Anlage nebenan interessant. Eines der sonst eher scheuen Bennett-Wallabies futterte genüsslich sein Mittagessen direkt neben dem Weg. Ich begann mich vorsichtig dem Tier zu nähern und machte die ersten Aufnahmen, da hörte ich hinter mir "Hey, it's not allowed! Come back!". Eine indische Familie stand mitten im abgesperrten Teil der Anlage und wurde zum Glück von einem Zoobesucher zurückgepfiffen, bevor sich mein Wallaby aus Angst verzog. Danke fürs Einschreiten!

Manchmal frage ich mich echt, was in den Köpfen gewisser Leute vorgeht. Die Wege sind klar vom Rückzugsbereich der Tiere abgegrenzt und auch entsprechend beschildert. Respektiert doch bitte, wenn ein Tier auf Distanz gehen will. Das Gleiche gilt für das Klopfen an Scheiben. Einmal sah ich sogar einen Zoobesucher etwas in ein Gehege werfen, damit Bewegung aufkommt. Lasst die Tiere doch einfach in Ruhe, habt Geduld und Verständnis, wenn nichts passiert und freut euch dafür umso mehr, wenn ihr einen interessanten Tiermoment beobachten könnt.

Der restliche Nachmittag im Zoo war nach diesem Zwischenfall umso erfreulicher. Nachdem ich viel Zeit mit dem fressenden Wallaby verbracht hatte, kriegte ich einen verschlafenen Brillenbär, einen hungrigen Amurtiger, schlafende Wölfe, brünftige Pfauen, fürsorgliche Störche, einen verspielten Kranich, einen verschmusten Leguan und posierfreudige Spitzkopfnattern vor die Linse. Zudem erlebte ich einen ziemlich lustigen und etwas ekligen Moment mit einem versauten Kamel. Vor lauter Lachen machte ich allerdings keine Bilder. Stellt euch folgende Szene vor: Ein Kamel steht mit dem Hintern in Richtung Besucher, beginnt zu pinkeln und ein zweites Kamel hat offenbar Durst. Den Rest überlasse ich eurer Fantasie.

Selbst nach bald 100 Besuchen in den letzten fünf Jahren wird der Zoo Zürich nie langweilig. Ich war schon so oft dort und erlebe dennoch jedes Mal wieder etwas Neues. Danke!

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