Katzengnadenhof Schnurrli, 04.08.2019
Ein Nachmittag mit über 60 Katzen.
Katzen sind die beliebtesten Haustiere in der Schweiz. Je nach Statistik leben in jedem dritten bis fünften Haushalt eine oder mehrere Katzen. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind das schweizweit über 1.6 Millionen Tiere. Gründe, sich sein Zuhause mit einem felinen Vierbeiner zu teilen, gibt es viele. Leider gibt es auch viele Gründe, weshalb die einst geliebte Katze plötzlich zum Problem werden kann.
Was macht man bei einem Wohnungswechsel, wenn die Katze dort nicht mehr nach draussen kann? Wenn die neue Wohnung an einer vielbefahrenen Strasse liegt? Wenn der neue Vermieter das Halten von Haustieren untersagt? Im besten Fall bezieht man das Wohl seines Haustiers bei der Suche nach einer neuen Wohnung natürlich mit ein. Gerade in Städten mit wenig bezahlbaren Wohnungen ist die Auswahl allerdings beschränkt und die Suche nach einer katzengerechten Wohnung kann zu einem hoffnungslosen Unterfangen werden.
Selbst ohne Wohnungswechsel können eigene gesundheitliche Probleme sowie Verhaltensauffälligkeiten oder gesundheitliche Probleme der Katze dazu führen, dass die Halter mit ihren Tieren überfordert sind. Nicht zuletzt kommt es auch regelmässig vor, dass Haustiere ihre Halter überleben. Tierliebe Freunde, Aufrufe auf sozialen Medien, Vermittlungsdienste und Tierheime können dabei helfen, ein neues Zuhause für die Katze zu finden. Was aber, wenn alle diese Versuche scheitern?
Gut, dass es Einrichtungen wie die Stiftung Katzenheim Schnurrli gibt. Nebst einem Beratungstelefon für alle Fragen rund um das Thema Katzen bietet ihr Katzengnadenhof in Sternenberg aktuell Zuflucht für 65 Katzen. Die meisten ihrer Tiere sind aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht vermittelbar, können dort dank der liebevollen Pflege und dem grosszügigen Auslauf aber immerhin ein artgerechtes und würdiges Dasein führen.
Auch wenn sich die Mitarbeiter des Katzengnadenhofs fürsorglich um ihre Schützlinge kümmern: Heute wollten wir die Tierpfleger mit vier zusätzlichen Händen dabei unterstützen, ihren Katzen die notwendigen Streicheleinheiten zu geben. Drei Stunden lang schmusten und spielten wir mit allen Tieren, die dazu in Stimmung waren.
Bei so vielen Katzen wurde einmal mehr deutlich, was jeder Tierliebhaber sowieso schon längst weiss: Katze ist nicht gleich Katze! Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter. Scheu, aufdringlich, verschmust, verspielt, anhänglich, faul, verfressen: Die Liste von Charaktereingenschaften ist endlos. Jede Katze ist anders.
Zum Katzen Streicheln braucht es keine Kamera. Dass ich meine Fotografieausrüstung trotzdem nach Sternenberg mitnahm, hatte einen ganz bestimmten Grund. Nebst unzähligen liebeswürdigen aber leider unvermittelbaren Katzen trafen wir am heutigen Nachmittag auch auf drei Katzen, die vermittelbar sind und ein neues Zuhause suchen: Dolly, Jerry Junior und Urs.
Wer sich eine Katze zulegen möchte: Man findet in Tierheimen und Auffangstationen, bei Tiervermittlungen, auf Bauernhöfen und unter Umständen auch bei Freunden und Bekannten genügend Tiere, die auf ein neues Zuhause warten. Wer Dolly, Jerry Junior und/oder Urs kennenlernen und eine neue Chance geben möchte, findet alle notwendigen Kontaktinformationen unter www.schnurrli.ch.
Don't shop, adopt!