Gewitterfront über der Zentralschweiz, 29.08.2018
Ein spektakuläres Naturschauspiel, drei kurzweilige Stunden und Schnee im August.
Vor ein paar Tagen wurde ich von einer Kollegin gefragt, ob ich sie nicht in die Berge begleiten würde. Sie habe ein Fotografiedefizit und ihre Kollegen würden auf Wanderungen schnell ungeduldig werden, wenn sie andauernd nach guten Winkeln suche und auf gute Lichtverhältnisse warte. Fotografen hingegen haben für solche Bedürfnisse vollstes Verständnis und so fuhren wir heute auf die Rigi.
Aufgrund der Wettervorhersage waren unsere Erwartungen nicht besonders gross. Die Verhältnisse waren diesig, die Sicht nicht besonders weit und wir wussten, dass das Wetter gegen Abend kippen wird. Dennoch verging die Zeit wie im Flug. Der Himmel änderte sich im Minutentakt und wir hatten grossen Spass dabei, der aufziehenden Gewitterfront zuzusehen. Ständig rannten wir hin und her, wenn irgendwo zwischen den Wolken wieder für wenige Augenblicke ein wenig Licht hindurch kam.
Nach gut zwei Stunden wurde der Himmel immer bedrohlicher. In der unmittelbaren Umgebung regnete und blitzte es bereits. Wir sprachen darüber, langsam Schutz zu suchen, entschieden uns dann aber, die Zeit bis zur letzten Sekunde zu nutzen, um das Spektakel fotografisch festzuhalten. Eine halbe Stunde später war ich gerade daran, eine aufsteigende Wolke zu filmen, als alles sehr schnell ging. Innerhalb von wenigen Augenblicken wurde es auf der Rigi dunkel, der Himmel öffnete seine Schleusen, man sah keine 30 Meter mehr weit und ich war froh, eine Jacke mitgenommen zu haben.
Besserung war nicht in Sicht und so fuhren wir mit der nächsten Bahn zurück ins Tal. Wir trauten erst unseren Augen nicht, aber auf der Fahrt nach Goldau konnten wir tatsächlich Schneeflocken sehen. Im August. Auf 1700 Metern Höhe.
Besten Dank für den gelungenen Nachmittag!